Mechanisierung im Weinbau
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Lesemaschine bei der Weinernte
Früher wurde in der Landwirtschaft alles per Hand, oder mit der Hilfe von Zugtieren gearbeitet, doch diese Zeiten sind zum Glück lange vorbei. Im Weinbau, und vor allem im Bioweinbau gibt es noch genug händische Arbeiten, aber auch hier ziehen immer mehr Maschinen ein.
Es gibt zumindest zwei Gründe für die zunehmende Mechanisierung, Arbeitserleichterung und geringerer Zeitaufwand. Während früher ein Großteil aller Menschen in der Landwirtschaft arbeitete, sind heute nur mehr wenige übrig. Das heißt, es gibt nicht mehr genug Hände für alle Arbeiten. Außerdem wurden viele der schwersten körperlichen Tätigkeiten durch Traktoren ersetzt. So wurden früher alle Weinreben manuell mit einer Haue von Unkraut befreit. Heute machen wir das nur mehr bei den empfindlichen Reben im ersten Jahr, eine sehr anstrengende Tätigkeit die wir ab dem zweiten Jahr gerne einem Traktor überlassen.
Anstatt etwa 4000 Löcher pro Hektar per Hand zu graben, überlassen wir das Auspflanzen von neuen Weingärten auch lieber einer GPS-gesteuerten Pflanzmaschine. Die ist nicht nur viel schneller und rückenschonender, sondern kann noch dazu schön schnurgerade Reihen setzen.
Daneben gibt es noch viele Arbeiten, die zwar nicht ganz so schwer von der Hand gehen, aber immer noch viel Aufwand bedeuten. Alle Laubarbeiten im Sommer fallen in diese Kategorie. Hier muss zum richtigen Zeitpunkt schnell gehandelt werden, und dafür braucht es oft mehr Hände als zur Verfügung stehen. Der grobe Laubschnitt wird schon seit 50 Jahren mit dem Traktor erledigt. Arbeiten die mehr Feingefühl verlangen, machen wir aber immer noch per Hand. Doch gerade in diesem Bereich gibt es die größten technischen Fortschritte.
Es gibt Maschinen die Stockaustriebe von den Stämmen putzen, andere die die Reben aufrichten und am Draht anheften und wiederum andere die Blätter aus der Traubenzone zupfen um diese Aufzulockern. Allen gemeinsam ist, dass sie erst durch technische Weiterentwicklungen in den letzten 20 Jahren ermöglicht wurden. Zum Teil wird sich erst zeigen ob sie sich durchsetzen können, aber manche Geräte werden in wenigen Jahren flächendeckend eingesetzt werden, ganz einfach weil sie gute Arbeit machen und eine Menge Zeit ersparen.
Die verbleibende Zeit können wir nutzen um wichtige Handarbeiten besser durchzuführen. Das Ausdünnen der Trauben erfordert zum Beispiel viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Automatisierbar ist das in nächster Zeit nicht. Wurden aber die störenden Blätter vorher maschinell entfernt, geht natürlich auch die Handarbeit schneller.
Das größte Thema bei der Mechanisierung ist die Ernte. Erntemaschinen (Bild ganz oben) gibt es schon seit Jahrzehnten und auch bei Ihnen ist die Entwicklung nicht stehengeblieben. Während sie früher bestenfalls für ganz einfache Weine zu gebrauchen waren, sind sie heute auch bei hohen Qualitäten einsetzbar. Voraussetzung ist aber, dass die Trauben vollkommen gesund und gleichmäßig reif sind. Um das zu erreichen, muss schon vor der Ernte alles passen und die Laubarbeit perfekt erledigt werden.
Da schließt sich dann der Kreis zur Handarbeit und der zum Teil notwendigen Mechanisierung. Wir werden auch in Zukunft noch viel händische Arbeit haben, aber nicht mehr als unbedingt notwendig! Dann bleibt auch noch ein wenig Zeit für eine gemütliche Mittagspause zwischen unseren Weinreben.