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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch


Seit einem Jahr fahre ich einen elektrischen Transporter, einen eVito mit 90 kWh Batterie. Wirklich viel Erfahrung auf Langstrecken mit mehrmaligem Aufladen habe ich noch nicht. Jetzt will ich es einmal wissen und darum gibts hier einen Bericht darüber, wie oder ob überhaupt ich ankomme. Denn morgen gehts von unserem Weingut in Gols über Bratislava, Brünn, Prag und Dresden nach Berlin. Knapp 750 km und das mit Zuladung, so wie sich das für einen Lieferwagen gehört. Auf dem Bild Auto und Wein:

Das Ziel ist die WEINBerlin Herbst 2023. Der Routenplaner von goingelectric.de rät zu zweimaligem Aufladen. Naja, mit ein paar hundert Kilo Zuladung traue ich dem nicht ganz, also besser 3 Ladestopps vorsehen. Die Karte zeigt meinen Plan. Falls nötig gibt es aber noch eine Menge zusätzlicher Ladepunkte auf der Strecke. Schaun wir mal, das ist ja das Ziel der Übung. Ich bin gespannt, und vielleicht interessiert es ja noch jemanden hier. Darum wird das auch ein Thread - um 6 h Früh gehts los!

#electricvehicle #ev #langstrecke #wein #liefern #weinmesse #berlin #weinherbst

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Gute Fahrt und immer genügend Strom unter den Weinflaschen!
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (11 Monate her)
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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch
Los gehts. 90 kWh Strom warten darauf, in km umgewandelt zu werden. Nächster Halt, irgendwo in Tschechien.

Venty 🇨🇭🫕 hat dies geteilt.

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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch
  1. Tankstopp kurz nach Brünn. 24% Akku nach gut 180 km. Ein bissl was ginge da noch, aber eine bequem and der Strecke liegende Schnelladestation mit Toilette hat auch was ;-)

Trotzdem, den geplanten Ladestopp nach 260 km hätte ich knapp nicht erreicht. 35 kWh/h auf 100 km sind eine andere Nummer als die 28 die ich sonst um diese Jahreszeit verfahre. Ordentlich!

Die Schnelladestation liefert auch nicht ganz was sie verspricht. Statt 110 kommen nur gut 70 kW. Aber immerhin funktioniert die Ad-Hoc Ladung per Kreditkarte. Weil Ladekarte habe ich nur in Österreich, das ist auch Teil des Tests.

Wintermute_BBS hat dies geteilt.

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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch
Nach 45 Minuten und 56 geladenen kWh gehts weiter Richtung Prag. Ladestand, oder wie man heute sagt: SOC (state of charge) 88%
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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch

193 km, 15% SOC, Aufladen Stadtausfahrt Prag Richtung Dresden. Diesmal komm der Strom wirklich mit voller Leistung (110 kW) und der Stopp wird kürzer. Schnell noch einen Kaffee holen!

Und hey, neben mir steht ein ganz seltenes Gefährt, ein eSprinter von IKEA.

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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch
Waren dann doch 45 Minuten, dafür 68 kWh geladen, 90% SOC und los
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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch

Aaalter, Grenzstau wegen Kontrollen. Schengen wtf!

Nicht dass es bei uns besser wäre, aber trotzdem.

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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch

211 km, 14% SOC. Aber in Deutschlsnd gehts nicht ganz so leicht :(

Die angefahrene Shell Tankstelle mit Ladern ist eine Baustelle, in der Nähe nur ein langsamer 50 kW Ladepunkt. Und der bietet dann noch nicht einmal eine Web-Bezahlfunktion, sondern verlangt eine eigene App. Und dann bringt er max. 30 kW durchs Kabel.

2 von 5 Sternen immerhin geht er überhaupt ohne Ladekarte. Schnell bissl nachladen, dann gehts an eine bessere Quelle

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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch
"Schnell" in 20 Minuten 10 kW reinladen umd weiter gehts.
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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch

41 km und 14% SOC, ein letzes Mal laden für heute beim Aitobahnkreuz A13 A15. Und hey, die App die ich am 300 kW Schnellader brauche, hab ich mir grad eben bei der vorigen Säule runtergeladen, naja..

Trotzdem, die gesperrte Tankstelle hat eine Stunde gekostet... Pech halt, die Community-Daten von Goingelectric.de sind halt nicht immer ganz aktuell. Noch kein OpenStreetmap Niveau.

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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch
Nach 29 Minuten und 47 geladenen kWh (ordentlich!), gehts die letzten gut 100 km nach Berlin. 70% SOC reichen zum Wein ausliefern und ins Hotel.
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Weinliefern mit dem e-Auto auf der Langstrecke - Ein Selbstversuch

123 km weiter und 19:30 h - Im Hotel mit 24% Akku. Na da wären wir dann.

Insgesamt 751 km bei 31,8 kWh auf 100 km Das wären ungefähr 3 L Diesel, auch auf 100 km. Nicht schlecht, mein alter Vito brauch im Vergleich mindestens 8 L.

Jetzt mal ankommen, und später schreibe ich noch eine kleine Zusammenfassung der Reise und was ich so darüber denke.

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Das Auto steht und lädt im Parkhaus des Hotels (Foto). Die große Liefertour vom Weingut in Gols nach Berlin ist damit für heute erledigt.

Wie wars? Nunja, schlechter als erhofft, aber vermutlich so gut wie es ehrlicherweise zu erwarten gewesen wäre.

Die Kurzfassung: Man kann heute einfach in einem e-Auto losfahren und sich sogar ohne Plan auf die Langstrecke quer durch Europa wagen. Und dafür braucht man noch nichtmal eine Ladekarte, aber auf jeden Fall ein Handy und ein wenig Geduld.

Ich hatte zwar einen Plan, doch mit ca. 450 kg Weinkartons im Auto konnte ich den ersten Ladestopp nicht erreichen. Der Plan war damit Geschichte. Es ist aber ohne weiteres möglich, während des Ladens auf dem Handy den nächsten Stopp auszusuchen, es gibt genug Lademöglichkeiten. Das ist eine erfreuliche Erkenntnis.

Die Sache mit den Ladekarten ist ein wenig komplizierter. Weil ich daheim fast nur eigenen Sonnenstrom lade und selten elektrisch ins Ausland fahre, habe ich keine Karte die außerhalb Österreichs funktioniert. Im Notfall kann man schließlich überall "Adhoc" laden und, vergleichsweise teuer, mit einer Kreditkarte bezahlen. Das funktioniert tatsächlich!

ABER:
Im besten Fall geht das per Webseite, nur ist die dann oft maximal unübersichtlich. Alternativ muss man eine App des passenden Ladeverbunds runterladen und darüber bezahlen. Alles machbar, es fühlt sich aber immer so an, wie einen Videorecorder zu programmieren - für die die sich noch an derartige Qualen erinnern können.

Mein Schluss daraus: Fürs Ausland hole ich mir jetzt eine Karte ohne Gründgebühr die möglichst überall funktioniert, auch wenn das Laden teuer ist (daher keine Grundgebühr). An einen Ladepunkt fahren, die Karte zu schwenken und los gehts - das hätte mir heute viel Zeit und Ärger erspart.

Und dann war da noch das Pech mit der gesperrten Tankstelle. Die sehr empfehlenswerte EVMap App (FDroid!) verwendet Community Daten von goingelectric.de. Die sind halt im schlimmsten Fall nicht aktuell, und dann kann sowas passieren. Der Käse hat eine Stunde gekostet, aber immerhin habe ich jetzt selber die Daten auf goingelectric aktualisiert.

Fazit: Test gelungen. Man kann auch mit dem e-Auto und Wein nach Berlin liefern. Zwei Stunden Autobahn, 45 Minuten laden sind beim beladenen eVito gut möglich, wie es dann auf der leeren Rückfahrt aussieht werden wir sehen. Klar, schneller laden und größerer Akku wären besser, im Sommer fahren auch, aber machbar ist so eine Fahrt ohne weiteres.

Damit ist der Thread erstmal zu Ende. Nach der Rückfahrt werde ich noch eine Aktualisierung einschieben, doch jetzt erst einmal die Weinmesse. Prost!

Ping @Holger Klein , Ich glaube dich interessiert dieser Thread auch :-)

#ev #electricvehicle #berlin #gols #weinmesse #tasting #verkostung

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Mich würde generell mal interessieren wie sich die Apps schlagen, Community habe ich in anderen Kontexten durchaus als aktueller erlebt. Daher wäre ja ein Traum wenn sich die Lader automatisch melden ob offen.

Danke für den Thread
@holgi

Als Antwort auf …might work for coffee…

Naja, Community funktioniert eh. Immerhin habe ich die fehlende Station selber auf goingelectric eingegeben. Die ersten erwischt's halt - und das war in dem Fall ich ;-)

Und was die Apps angeht. Naja, wenn man vorher eine App von einem Anbieter holt, die möglichst weit unterstützt wird, ist das natürlich einfacher, Und auch kein großer Unterschied zu einer Ladekarte bei der man ja auch auf einer App nachschaut wohin man eigentlich fahren kann.

In meinem Fall wollte ich aber sehen wie das mit Ad-Hoc so läuft. Da ist Bezahlen per Webseite und Kreditkarte die beste Lösung. Apps diverser Ladeverbunde nur dafür zu installieren, ist nicht das was ich mir vorstelle. Da kann ich mir gleich die Shell App und Ladekarte holen. Die deckt gleich ganz Europa ab, wenn auch vergleichsweise teuer solange ohne Grundgebühr.

Die OpenSource EVMap App (auch aus Fdroid) hat sich übrigens sehr bewährt. Die verwendet eben (wahlweise) goingelectric Daten und zeigen mittlerweile bei vielen Stationen sogar die Auslastung an.

@…might work for coffee… @Holger Klein

Als Antwort auf AndiS 🌞🍷🇪🇺

Klar.

Mir ging es auch nur um den Status der Stationen :) dass das Bezahlen eine spannende andere Story ist, war mir klar.

@holgi